Hypnose Ulm, Neu-Ulm, Günzburg, Krumbach, Augsburg

Sonja Pertl

Herzlich Willkommen auf meinem Blog!

Hier erfährst Du regelmäßig Neuigkeiten und Wissenswertes rund um das spannende Thema Hypnose und meine Arbeit.

Ich wünsche Dir viel Spaß beim Lesen!

Selbstoptimierung als Traumareaktion

Warum wir glauben, „fertig und vollständig geheilt“ sein zu müssen

Mir begegnen oft Menschen in zwei Extremen:

Entweder wir funktionieren und ignorieren unsere inneren Themen – oder wir stürzen uns in einen endlosen Optimierungsprozess. Viele Menschen, vor allem jene mit Bindungs- und Entwicklungstrauma, geraten dabei unbewusst in eine neue Falle: die der Selbstoptimierung als verdeckte Traumareaktion.

Was ist Trauma – und wie entsteht Bindungstrauma?

Trauma ist nicht immer das eine, schockhafte Ereignis. Viel häufiger handelt es sich um leise, über Jahre entstandene Verletzungen. Bindungstrauma entsteht dann, wenn zentrale Bedürfnisse in unserer frühen Kindheit nicht erfüllt werden: das Bedürfnis nach Sicherheit, emotionaler Spiegelung, Nähe, Regulation und liebevoller Zuwendung.

Wenn diese Erfahrung fehlt, lernt das kindliche Nervensystem: „Ich bin nicht sicher. Ich muss mich anpassen, kontrollieren, leisten, um gesehen zu werden.“ Und genau hier wurzelt oft später unser Hang zur Überanpassung – auch in der eigenen Heilungsarbeit.

Im Blogbeitrag: Traumaheilung und Bindungstrauma findest Du noch ausführlichere Informationen zum Thema.

Selbstoptimierung: Ist Heilung Leistung?

Viele, die sich auf den Weg der Traumaheilung machen, begegnen irgendwann der Versuchung, Heilung selbst wieder zu einer Art „Projekt“ zu machen:

  • Noch ein Kurs.
  • Noch ein Coaching.
  • Noch eine Methode.
  • Noch ein Retreat.

Das Motto lautet: „Irgendwann bin ich dann endlich fertig, endlich vollkommen geheilt.“

Doch dieser Gedanke selbst entspringt häufig den alten Mustern. Er spiegelt dieselbe innere Not, die uns schon früher hat funktionieren lassen: Nur wenn ich perfekt bin, bin ich sicher. Nur wenn ich alle meine Anteile aufgelöst habe, bin ich liebenswert. Nur wenn keine Themen mehr da sind, darf ich zur Ruhe kommen. Übrigens entspringt diese Thematik sehr häufig einer alten Vaterwunde.

Das Nervensystem bleibt im Modus der Anstrengung.

Und so rennen wir – vermeintlich auf dem Weg der Heilung – oft unbewusst weiter vor dem eigentlichen Schmerz davon. Wir versuchen ihn nicht mehr zu verdrängen, sondern ihn „wegzutherapieren“. Doch Heilung bedeutet nicht, dass nichts mehr da ist. Heilung bedeutet: Ich halte mich – mit allem, was da ist. Freundlich. Voller Selbstmitgefühl. Und nein, das bedeutet nicht aufzugeben. Es bedeutet liebevoll im eigenen Tempo voranzuschreiten.

Warum Heilung kein Ziel, sondern ein Prozess ist

Traumaheilung ist kein Zustand von „jetzt bin ich fertig“. Selbst wenn wir intensiv mit Hypnose, Körperarbeit und Embodiment arbeiten, bleiben Teile unserer Geschichte bestehen. Doch wir lernen:

  • uns selbst zu regulieren
  • Sicherheit im Körper wieder zu spüren
  • Bedürfnisse wahrzunehmen und zu achten
  • inneren Schmerz zu halten, ohne von ihm überrollt zu werden

Gerade Hypnose kann hier eine sanfte Tür öffnen. Nicht um Themen wegzumachen, sondern um Kontakt zu jenen verletzten Anteilen herzustellen, die bislang abgespalten waren. Embodiment hilft uns, den Körper wieder zu spüren und das Nervensystem zu regulieren – auf eine Weise, die Worte allein nicht erreichen können.

Der verdeckte Druck spiritueller Perfektion

Leider ist die Suche nach “Wegmachen” im spirituellen Kontext ebenso weit verbreitet. Hier zeigt sich oft ein weiterer Aspekt der Traumareaktion:

  • das Streben nach Erleuchtung
  • das Bedürfnis, „immer nur in der Liebe“ zu sein
  • die Angst vor negativen Emotionen
  • der Versuch, schmerzhafte Anteile möglichst schnell loszuwerden

Doch: Auch das ist Vermeidung. Wahre Heilung bedeutet nicht, dass wir niemals mehr Angst, Trauer oder Wut spüren. Sondern, dass wir ihnen mit Mitgefühl begegnen können.

Selbstoptimierung beruhigt kurz – aber der Körper erzählt weiter

Unser Nervensystem lässt sich nicht täuschen. Auch wenn wir noch so viele Methoden anwenden – wenn wir innerlich weiter im Druck, in der Anstrengung und im Kampf mit uns selbst bleiben, bleibt das Nervensystem im Alarmmodus. Symptome wie:

  • Erschöpfung
  • Schlafstörungen
  • psychosomatische Beschwerden
  • Anspannung
  • innere Leere

sind oft Hinweise, dass wir uns im Namen der Heilung erneut selbst unter Druck setzen.

Der Weg zurück zu uns selbst

Heilung beginnt dort, wo wir uns erlauben:

  • nicht perfekt sein zu müssen
  • nicht jedes Thema „wegzumachen“
  • in Beziehung zu bleiben – auch mit unseren verletzten Anteilen
  • unser Nervensystem Schritt für Schritt zu regulieren
  • den Körper in die Heilung einzubeziehen
  • uns Zeit zu lassen
  • etwas nicht zu schaffen

Embodiment (Körperarbeit) und Hypnose schaffen hier Räume für echte Integration. Hier dürfen wir erfahren, was uns vielleicht als Kind gefehlt hat: Sicherheit, Regulation, Verbundenheit – auch mit dem Schmerz.

Heilung bedeutet: Ich bin da. Ich halte mich. Ich darf unvollkommen sein. Und dennoch bin ich sicher.

 

Spiralstiege im warmen goldenen Licht, die sich durch Nebel zum Mond hinaufwindet – symbolisiert den Weg der Seele durch Raum und Zeit.

Therapie oder Esoterik? Hypnose zwischen Spiritualität, Psychologie und vergangenen Leben

“Wie alt bist Du?” frage ich meine 42jährige Klientin.

“17” ist ihre Antwort. Ich hatte sie angewiesen zurück in der Zeit zu gehen, zu dem Punkt, der ihr Problem ausgelöst hat.

Ich frage weiter: “Ist das der Ursprungsmoment?”

“Nein”

“Gehe weiter zurück, zum ersten Mal. Wie alt bist Du?”

“48 Jahre. Ich habe nichts zu essen. Stroh liegt auf dem Boden.”

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